Interventionen in der Mineraliensammlung der TU Bergakedmie Freiberg | Schmelze
Durch die industrielle Fertigung ist Glas ein Produkt geworden, das im Alltag unsichtbar bleibt. Wir trinken daraus, schauen aus dem Fenster und tippen auf unserem Touchscreen. Erst wenn wir selbst mit Glas arbeiten, wird das Wesen des Materials sichtbar - eine Flüssigkeit, ein chaotischer Molekülhaufen, stetig fließend, SCHMELZE.

Wie Astronauten in voller Schutzmontur nähern sich die Teilnehmner:innen des einwöchigen Workshops der lebensfeindlichen Idealumgebung von Glas: 1400 Grad heiße Öfen. Auf fahrlässig unbedeckten Hautstellen entfacht sich Sonnenbrand. Die Tiegel in den langen Zangen sind schwer, wie Honig fließt das Glas über Sandformen. Auf dem Weg zurück in die Kälte der Welt, spannt es, knackt und splittert. Mit provisorisch gebauten Kühlöfen strapazieren sie nicht nur das Material sondern auch die Ressourcen der Universität. Jede*r hat noch irgendwo einen Braten im Rohr, die Kühlkurven sind am Anschlag, der Fusing-Ofen brennt 800 Grad heißer als geplant und die Plasmafackel pfeift, bis schließlich der Pizzaofen die Teilnehmer:innen sowie alle Leute vom Glas-Institut und der Wärmetechnik zusammenbringt.

SCHMELZE zeigt Arbeiten des Künstler*innen-Kollektivs Art Ashram von Klara Adam, Maja Nacke, Georg Scherlin, Daria Wartalska und Markus Zimmermann in einer Intervention in der Terra Mineralia Freiberg – Mineralienausstellung TU Bergakademie Freiberg. Aktuell ist die Arbeit im Zentrum für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung wochentags zwischen 9 und 17 Uhr in der Winklerstrasse 5 in Freiberg zu besichtigen

Entstanden im Rahmen von Pop Up Science – einem Format von 4transfer. Die Veranstaltungsreihe vermittelt wissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsergebnisse an ein breites Publikum. In der zweiten Auflage kooperiert 4transfer mit der FUNKEN Akademie des Klub Solitaer e.V.